PUBG – FPS erhöhen
Foto: Bluehole
Uhr
Sönke Siemens
Benedikt Plass-Fleßenkämper
Schon jetzt ist „PlayerUnknown’s Battlegrounds“ ein Mega-Hit auf Steam. Wie Sie der technisch noch nicht vollständig optimierten Early-Access-Fassung auch auf schwächeren Rechnern Beine machen und die so wichtige Bildrate erhöhen, verrät das Tuning-Special.
Mehr als 4,5 Millionen verkaufte Exemplare auf
Steamund mehr als 350.000 gleichzeitig zugeschaltete Zuschauer auf
Twitchsprechen eine deutliche Sprache: Das am 23. März als Early-Access-Version veröffentlichte „
PlayerUnknown’s Battlegrounds“ (kurz „PUBG“) von Entwickler Bluehole Inc. hat sich einen festen Platz im Herzen von Hunderttausenden PC-Spielern erobert. Da sich der Titel derzeit jedoch noch mitten in der Entwicklung befindet, läuft die Technik noch nicht 100 Prozent rund. Vor allem auf Einsteiger- und Mittelklasse-Rechnern kommt es mangels Optimierung immer wieder zu unschönen Einbrüchen der Bildwiederholrate. Die gute Nachricht: Mit den hier zusammengestellten Tuning-Tipps lässt sich das Problem verhältnismäßig gut in den Griff bekommen.
Die besten Gaming-Headsets
PUBG: Hardware-Empfehlungen
Vorab allerdings noch einige grundlegende Infos. Als Hauptprozessor setzt das Spiel laut Hersteller einen Intel-Core-i3-4340- beziehungsweise AMD-FX-6300-Prozessor, 6 GB Arbeitsspeicher, ca. 30 GB Festplattenspeicher sowie eine Grafikkarte vom Typ Nvidia Geforce GTX 660 beziehungsweise eine AMD Radeon HD 7850 (jeweils mit 2 GB Arbeitsspeicher) voraus. Zwar läuft der Code in vielen Fällen auch, wenn diese Spezifikationen nicht erfüllt sind – Spaß macht dies dann aber kaum noch.
Hinweis für alle Streamer: Sie sollten von vornherein auf ein System mit stärkerer CPU setzen, da Streaming-Tools wie OBS (Open Broadcast Software) etc. die Bildrate in der Regel negativ beeinflussen. Alternative: Warten, bis das Spiel besser optimiert wurde – und vorerst aufs Streamen verzichten.
Tuning-Tipp 1: Grafiktreiber aktualisieren
Veraltete Grafiktreiber sorgen nicht nur für Kompatibilitätsprobleme, sondern in vielen Fällen auch dafür, dass ein Spiel nicht die maximal mögliche Performance an den Tag legt. Entsprechend wichtig ist es, die Steuerungs-Software für die Grafikkarte auf dem neuesten Stand zu halten. Besitzern einer Geforce-Grafikkarte empfehlen wir in diesem Zusammenhang den Download der Software „Geforce Experience“ aus dem Download-Bereich von computerbild.de. Sie prüft die aktuelle Treiberversion und spielt gegebenenfalls die nötigen Updates mit wenigen Mausklicks ein. Sie nutzen eine Grafikkarte von Radeon? Dann einfach die
Softwarevon der offiziellen Seite herunterladen.
Tuning-Tipp 2: Unnötige Programme und Tasks beenden
Sei es nun ein umfangreicher, im Hintergrund laufender Kopiervorgang oder die praktische Software-Update-Funktion von Steam – wer die optimale Gaming-Performance will, sollte diese und andere nicht zwingend benötigte Prozesse pausieren und speicherhungrige Programme schließen. Den Virenscanner und andere Sicherheits-Software klammern wir diesbezüglich natürlich aus.
Tuning-Tipp 3: FPS-Zähler einblenden
Der Effekt der hier geschilderten Tuning-Maßnahme wird insbesondere dann gut messbar, wenn Sie im Spiel einen FPS-Zähler zuschalten. Im Hauptmenü von Steam klicken Sie dazu zunächst auf die Schaltfläche „Anzeige“ und dort dann auf den untersten Menüpunkt „Einstellungen“. Das Menü „Das Steam-Overlay“ öffnet sich. Hier nun mittig links auf das Aufklapp-Menü von „FPS-Anzeige im Spiel“ klicken und die gewünschte Bildschirmposition für den Frame-Zähler festlegen. Anschließend mit „OK“ bestätigen.
Tuning-Tipp 4: Mit den Grafikeinstellungen experimentieren
„PUBG“ bietet eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten, um den Look des Spiels anzupassen und so für eine höhere Bildrate zu sorgen. Hier die Wichtigsten:
- Anti-Aliasing: Mit der Option „Anti-Aliasing“ bestimmen Sie die Qualität der Kantenglättung. Treppcheneffekte und flimmernde Kanten werden dadurch zwar minimiert, die Bildrate allerdings auch. Das gilt im Speziellen für Systeme mit weniger potentem Grafikchip. In solchen Fällen am besten „sehr niedrig“ oder „niedrig“ wählen.
- Schatten: Auch hier gilt: Je höher die Einstellung, desto besser die Darstellungsqualität. Wer hingegen mangels leistungsfähiger Hardware mehr Bilder pro Sekunde rausschlagen will, sollte lieber „niedrig“ oder „mittel“ wählen. Nachteile im Spiel müssen Sie hierdurch übrigens nicht befürchten. Im Gegenteil: Bei hohen Schatteneinstellungen kann das Bild etwas dunkler wirken, wodurch man Feinde zuweilen schwieriger erkennt.
- Textur: Selbst, wenn Ihr PC lediglich die Mindestanforderungen erfüllt oder leicht darüber liegt, können Sie hier ruhig probeweise den Wert „mittel“ auswählen.
- Laub: Ein weiterer Grund für Bildrateneinbrüche kann mit der Darstellung von Vegetation (im Englischen „Foliage“) zusammenhängen – daher auch diese Option auf älteren Rechnern besser auf „sehr niedrig“ oder zumindest „niedrig“ herunterschrauben. Witzige Anekdote: Vor der Veröffentlichung des ersten großen Spiel-Updates regelten Profi-User diesen Wert freiwillig auf die niedrigste Stufe herunter, um Gegner, die sich im Gebüsch versteckten, besser sehen zu können. Seit dem April-Update greift diese Maßnahme aufgrund der damit einhergehenden Balancing-Problematik jedoch nicht mehr.
- Bewegungsunschärfe: „Motion Blur“ lässt das Spiel realistischer wirken, kostet allerdings wertvolle GPU-Leistung. Hinzu kommt, dass Feinde in der Distanz aufgrund der leichten Verwischeffekte nicht so leicht auszumachen sind wie ohne Motion Blur. Kurzum: Sofern die Option nicht ohnehin schon deaktiviert ist, schalten Sie sie besser ab.
- Post-Processing: Eine der wenigen Optionen, die man – trotz kleinerer Performance-Einbußen – besser auf „Ultra“ belässt. Denn mit voll eingeschaltetem Post-Processing wirkt das Endresultat weniger ausgewaschen. Die Folge fürs Gameplay: Andere Spieler sind auf große Distanz etwas besser zu erkennen.
- Bildschirm-Skalierung: In der Standard-Einstellung beläuft sich dieser Wert auf 100. Reduzieren Sie ihn, berechnet die Unreal Engine 4 die Action zunächst in einer niedrigeren Bildschirmauflösung und skaliert diese dann auf die finale Auflösung hoch. Was bleibt, ist eine nicht zu unterschätzende Leistungssteigerung. Damit das Ergebnis auch optisch noch etwas hermacht, sind Werte zwischen 80 und 92 zu empfehlen.
Tuning-Tipp 5: Startparameter anpassen
Eine weitere Möglichkeit, der Bildrate auf die Sprünge zu helfen, besteht darin, die Startparameter anzupassen. Dafür zunächst mit der rechten Maustaste auf das Spiel in der Steam-Bibliothek klicken und dann die Optionen „Eigenschaften“ gefolgt von „Startoptionen“ anwählen. Im Anschluss lassen sich zahlreiche Dinge durch Ergänzen der unten genannten Kommandozeilen-Parameter konfigurieren. Vorsicht: Mitunter kann das Tuning auch Nachteile bewirken, daher immer nur eine Option aktivieren, die Praxistauglichkeit prüfen und dann die nächste zuschalten.
- -sm4 =>: Weist das Spiel an, nicht das aktuelle Shader Model 5, sondern lediglich Variante 4 zu nutzen. Vorteil: Mehr Bilder pro Sekunde. Nachteil: Die Optik wirkt altmodischer.
- -maxMem=32000: Mit dem fünfstelligen Zahlenwert am Ende, können Sie die Menge des zur Verfügung stehenden Arbeitsspeichers genau festlegen.
- -USEALLAVAILABLECORES: Zwingt die Engine alle verfügbaren Rechenkerne des Systems zu nutzen. Bewirkt in Einzelfällen wahre Wunder.
- -refresh 144: Optimiert die Bildrate für 144-Hertz-Monitore.
Tuning-Tipp 6: Auflösung drosseln
Sollte Ihr Rechner noch immer keine zufriedenstellende Bildrate liefern, bleibt als letzter Schritt das stufenweise Herunterschrauben der Auflösung. Dabei gilt: Selbst mit 1280x720 Pixeln ist „PUGB" noch erstaunlich gut spielbar.
Tuning-Tipp 7: Geduldig bleiben
Während Sie diese Zeilen lesen, arbeiten die Entwickler mit Hochdruck an der Fertigstellung und Optimierung des Spiels. Es ist also mehr als wahrscheinlich, dass zukünftige Updates noch zahlreiche Performance-Verbesserungen nach sich ziehen.
Die kommenden Spiele-Hits 2020
Foto: Sony, Illfonic
Aber auch inhaltlich darf man auf interessante Ergänzungen gespannt sein. Mit dem auf Anfang August verschobenen
Juli-Updateetwa wollen die Entwickler First-Person-only-Server integrieren. Umfangreiche Replay-Funktionen und neue Karten stehen ebenfalls auf der Agenda, haben aber noch keinen konkreten Termin.